Die ersten fünf Rennen sind vorbei, Red Bull (und Max Verstappen) dominieren die Formel 1. In Miami soll sich das ändern. Wie? Schluss mit Kleinvieh, die erste große Update-Welle der Teams steht bevor. Vom Tellerwäscher zum Weltmeister-Bezwinger: Wie Mercedes, McLaren und Ferrari die Hausherren im Land der unbegrenzten Möglichkeiten herausfordern wollen.

Motto von Mercedes 2024 in der Formel 1: Kann nur besser werden

Von nur einem Freien Training (dank erneutem Sprintwochenende) lassen sich die Teams nicht abhalten. "In Miami haben wir ein paar neue Teile. Wir sind schon gespannt, wie gut die funktionieren werden", verriet Toto Wolff bereits in China. "Ich weiß nicht, was es bringen wird, in den letzten zwei Jahren bin ich vorsichtig geworden", räumt er gegenüber Sky Deutschland ein.

"Aber hoffentlich ist es wieder ein guter Schritt nach vorne", so Wolff. Die Updates sollen bei Mercedes nach enttäuschendem Saison-Start (George Russell in China auf P6, während Lewis Hamilton auf P9 verzweifelte), vor allem die Setup-Findung und Fahrbarkeit verbessern.

"Wir hoffen, dass wir mit den neuen Komponenten die Balance korrigieren können", so James Allison im Mercedes-Debrief. Das soll - vor allem im engen Qualifying - entscheidende Tausendstel und im besten Fall sogar Zehntel bringen. Der Sprint stellt dabei kein Problem dar. Der Technische Direktor sieht es so: "Wir erhalten nach China eine zweite Chance."

Neue F1 Sprint-Regeln erklärt: Wie funktioniert das Format? (16:00 Min.)

Update-Offensive bei McLaren: Zuerst Ferrari, dann Red Bull

Anders die Situation beim Mercedes-Kundenteam McLaren: Lando Norris hatte in China mit Sprint-Pole und P2 im Grand Prix ein sehr gutes Wochenende. Im Gegensatz zu Ferrari bekam man das Setup perfekt hin. Mit neuen Teilen am MCL38 in Miami will sich McLaren nun als zweite Kraft etablieren und Ferrari konstant schlagen - vorerst.

Auf lange Sicht soll der Klassenprimus Red Bull gebogen werden. "Niemand hat in den letzten zwölf Monaten so viel entwickelt wie wir", erklärt Andrea Stella. "Wenn wir das so beibehalten, warum nicht? Wir könnten Red Bull einholen."

2024 kann McLaren beim Entwicklungsrennen erstmals auf den hauseigenen Windkanal zurückgreifen, und muss nicht mehr den von Toyota in Köln mitbenutzen. Aber erst müssen die neuen Teile abliefern. "Das ist die eigentliche Aufgabe in der Formel 1 - ständig die Autos zu verbessern", so Stella.

McLaren-Pilot Lando Norris feiert Platz 2 auf dem Podium
Nach P3 in Australien und P2 in China will McLaren bald Red Bull herausfordern, Foto: LAT Images

"Das Update wird diesmal nicht so groß sein wie letztes Jahr in Österreich oder Singapur", erklärt der McLaren-Teamboss, der zurzeit gleichzeitig Technik-Direktor ist. Aber: "Es sollte ein merkbarer Schritt nach vorne sein - wenn es mit unseren Erwartungen und Daten korreliert." Vor allem im Bereich Reifenverschleiß. Wie groß der erwartete Sprung sein soll, will Stella nicht verraten.

Ferrari: Auch ohne Updates besser als McLaren?

McLaren feierte in China, Ferrari landete zum ersten Mal in der Formel-1-Saison 2024 nicht am Podium und musste sich mit P4 und P5 begnügen. Es mangelte vor allem auf den harten Reifen an Pace. "Wir brauchen eindeutig Updates", forderte Carlos Sainz nach dem Rennen.

"Die Updates kommen bald, aber nicht in Miami", stellt Fred Vasseur bei Sky klar. In Imola soll es dann so weit sein. "Wir reden über Weiterentwicklung, aber zuerst müssen wir als Team das meiste aus dem herausholen, was wir haben", führt er aus. "Wir haben [in China] alle zusammen zu viele Fehler gemacht."

So wird es für die Scuderia Ferrari HP neben einem neuen Teamnamen in Miami voraussichtlich (Gerüchte über einen neuen Unterboden wurden bisher noch nicht bestätigt) bei einem großen Lackierungs-Update bleiben. Ob es personell mit Adrian Newey für die Scuderia bald ein großes Personal-Update geben wird, könnt ihr hier nachlesen.