Beim 24h-Rennen Nürburgring (01.-02. Juni 2024) machen üblicherweise die GT3-Autos den Gesamtsieg unter sich aus. Herz und Seele des Eifel-Klassikers bilden aber die Teams in den kleineren Kategorien, die um Klassensiege kämpfen. Hier treffen echte Privatteams mit der bei Fans beliebten 'Schrauber-Mentalität' auf Cup-Fahrzeuge, Exoten wie den Dacia Logan und zahlreiche spannende Fahrerpaarungen.

Abseits der gesamtsiegfähigen SP9-Klasse mit 26 GT3-Fahrzeugen von acht Marken gibt es auch beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einiges im Starterfeld zu bestaunen. Arrivierte Motorsport-Stars aus aller Welt tummeln sich ebenso in den Klassen wie Nachwuchspiloten mit berühmten Nachnamen.

24h Nürburgring: Schumacher trifft Vettel

Schumacher trifft Vettel - das gibt es wohl nur beim Eifel-Klassiker! Fabian Vettel, der 25-jährige Bruder des vierfachen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel, steht vor seinem zweiten Start beim 24h-Rennen Nürburgring nach 2019. Damals holte der gebürtige Heppenheimer auf einem GetSpeed-Mercedes-AMG GT3 sogar den sechsten Gesamtplatz.

In den folgenden Jahren wurde es auf der Rennstrecke ruhiger um den jüngeren Vettel-Bruder, doch jetzt kehrt Fabian zurück: Er startet beim 24-Stunden-Rennen in der SP11-Klasse für das aus der DTM bekannte Team Dörr Motorsport. Vettel teilt sich hier einen KTM X-Bow GT2 mit DTM-Youngster und Teamchefsohn Ben Dörr, Max Hofer und dem Nordschleifen-erfahrenen Automobiljournalisten Christian Gebhardt.

Fabian Vettel startete 2019 unter anderem im ADAC GT Masters, Foto: ADAC GT Masters
Fabian Vettel startete 2019 unter anderem im ADAC GT Masters, Foto: ADAC GT Masters

David Schumacher vor Debüt bei 24h Nürburgring

Unterdessen steht David Schumacher vor seinem Renndebüt beim 24er. Der Sohn des früheren Formel-1- und DTM-Piloten Ralf Schumacher hat seine Permit inzwischen in der Tasche und sich fürs Ring-Debüt einen Mercedes-AMG GT4 von Schnitzelalm Racing ausgewählt. Schumacher tritt in der SP10-Klasse an, wo er sich mit David Thilenius, Moritz Wiskirchen und Tim Neuser am Steuer des #111 Mercedes abwechselt.

Nürburgring: Scheider und Glock starten zusammen

In die Liste der Fan-Lieblinge könnte sich der #145 BMW M4 GT4 aus der Klasse SP8T einreihen: Hier bestreiten die beiden früheren DTM-Piloten und guten Freunde Timo Scheider und Timo Glock erstmals ein Rennen zusammen. 'T&T' teilen sich den BMW mit Veteran Jeroen Bleekemolen und Peter Cate aus Großbritannien. Von Scheider kann der frischgebackene Permit-Inhaber Glock zumindest auf der Nordschleife noch was lernen: Der heute 45-Jäjhrige feierte 2003 auf einem Opel Astra V8 Coupe den Gesamtsieg.

In der SP8T-Kategorie treffen Scheider, Glock und Co. unter anderem auf das ambitionierte Damen-Quartett von Giti Tire Motorsport by WS Racing. Carrie Schreiner, Fabienne Wohlwend, Beitske Visser und Pippa Mann vertrauen beim berühmten Eifel-Rennen ebenfalls auf einen BMW M4 GT4.

Gute Freunde kann niemand trennen... Timo Scheider und Timo Glock, Foto: BMW AG
Gute Freunde kann niemand trennen... Timo Scheider und Timo Glock, Foto: BMW AG

Robert Wickens vor Premiere - 46. Start für Volker Strycek

Apropos DTM: Für weiteres Tourenwagen-Flair sorgt der frühere Mercedes-Werksfahrer Robert Wickens. Der Kanadier, der seit seinem Unfall beim IndyCar-Rennen 2018 in Pocono querschnittsgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt, steht in der vorläufigen Starterliste. Wickens steuert den werksunterstützten #831 Hyundai Elantra N TCR von Target Competition in der TCR-Klasse. Das per Handgas-betriebene Auto teilt er sich mit Harold Gottsacker, Maison Filippi und Mark Wilkins. Beim NLS-Auftakt Anfang April sorgte Wickens mit einem schweren Unfall für Schlagzeilen.

Während der frühere DTM-Pilot vor seinem Renndebüt beim 24h-Rennen Nürburgring steht, gehört Volker Strycek praktisch zum Inventar. Der 66-Jänhrige geht bei der diesjährigen 52. Auflage zum bereits 46. Mal an den Start. Zum großen Bedauern vieler Fans startet der Gesamtsieger von 2003 diesmal allerdings nicht mit dem ikonischen Fuchsschwanz-Manta, der 'nur' die 24h-Classic bestreitet. Stattdessen klettert Strycek in den #496 Seat Cupra Leon der VT2-Front-Klasse.

Robert Wickens als Gast beim Formel-1-Rennen in Miami 2023
Fährt seit 2022 zum Glück wieder Autorennen: Robert Wickens, Foto: LAT Images

VW feiert 50 Jahre Golf bei 24h-Rennen Nürburgring

Oldschool-Vibes versprüht auch Volkswagen, das seine Werks-Motorsportaktivitäten zwar leider eingestellt hat, die Bühne des 24-Stunden-Rennen aber nutzt, um den 50. Geburtstag des Golf zu feiern. Bei den 24h feiert ein von Max Kruse Racing eingesetzter Golf GTI sein Renndebüt, der passend zum Jubiläum die Startnummer #50 trägt.

Am Steuer sitzen unter anderem der sechsmalige WRX-Champion Johan Kristoffersson sowie Benny Leuchter. Zu den Feierlichkeiten gehört außerdem ein Trio von Golf GTI im Rahmenrennen der 24h Classic und eine Weltpremiere: Am Freitag wird am Ring der neue Golf GTI Clubsport vorgestellt.